«Neue Zürcher Zeitung» bald ohne Schachspalte?

von Markus Angst

Ab kommendem Jahr soll es in der «NZZ» keine Schachspalte mehr geben.

ma - Schwerer Schlag für den Stellenwert des Schachs in der Schweizer Medienlandschaft: Die Chefredaktion der renommierten «Neuen Zürcher Zeitung» plant, die Schachrubrik per Ende des laufenden Jahres einzustellen.

In den vergangenen Jahren hatten mit der «Weltwoche», der «Basler Zeitung», dem Berner «Bund», dem Winterthurer «Landboten» und der «Tribune de Genève» bereits andere bedeutende Schweizer Zeitungstitel die feste Schachrubrik aus ihrem Blatt verbannt. Und auch der Teletext des Schweizer Fernsehens kippte Schach vor Jahresfrist aus seinem Programm.

1893 erstmals erschienen, dürfte die «NZZ»-Schachrubrik die älteste der Welt sein. Ihr Partien-Teil wurde über Jahrzehnte von prominenten Namen des Schweizer Schachlebens betreut: 1914–1970 (!) von Hans Johner, 1971–1991 von Dieter Keller, 1991–2007 von Lucas Brunner, 2001–2007 von Florian Jenni und seit 1996 von Richard Forster.

Die Problemschachspalte – sie erscheint abwechslungsweise mit dem Partien-Teil – geniesst einen internationalen Ruf und wird ebenfalls seit Jahrzehnten von namhaften Persönlichkeiten des Schweizer Schachs betreut. Legendär und in ihrer Art einzigartig war auch die 1940 von Henry Grob gegründete «NZZ»-Fernschachzentrale.

Man darf gespannt sein, welche Reaktionen der Entscheid der «NZZ» bei ihrer Leserschaft hervorrufen wird.

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